Einen unterhaltsamen und abwechslungsreichen Abend erlebten rund 25 Besucher, die sich am 27. Juni 2025 zum Konzert der Gruppe „Musik in Farbe“ in der Schiffsmühle eingefunden hatten. „Ein Farbenspiel für die Ohren, mal leise und sanft, mal kräftig und lebendig“ hatten die Musiker angekündigt – und nicht zu viel versprochen.
Bereits zum Auftakt wurde das Publikum zum Mitmachen aufgefordert, als der Liedermacher und Sänger Thomas Blum mit „Ich fahr durch alte Baumalleen“ loslegte und von einer Reise zurück in seine Heimat sang, die inzwischen im Ruhrpott liegt. Mittendrin erkundigte er sich nach der Herkunft der Gäste, und als der Name „Stuttgart“ fiel, baute er spontan die Zurufe der Zuhörer zu Stuttgarter Wahrzeichen in seinen Text ein.
Auch bei den folgenden Titeln übernahm der Frontman mit humorvollen Überleitungen, geistreichen Liedertexten und fetzigen Rhythmen auf der Gitarre die Führung. In wunderbarer Weise wurde er dabei durch den warmen und ruhigen Klang von Andreas Dudliks Cello unterstützt, der auch mit einigen Solopartien brillieren konnte. Das Publikum ging begeistert mit, wippte und klatschte im Takt und wiederholte singend oder pfeifend den Refrain.
Als Kontrast zu der robusten und kumpelhaften Stimme von Thomas Blum war dann der nuancenreiche Sopran von Nora Weinand aus Bischofsheim zu vernehmen, die als Gast präsentiert wurde. Unter anderem brachte sie wenig bekannte französische Volkslieder zu Gehör, wobei sie sich selbst am Piano begleitete. Gänsehaut kam auf, als ihre Stimme nach der Pause aus dem Halbdunkel der Mühlengeräte erklang, und während sie langsam Stufe für Stufe zurück auf die Bühne kam, sang sie passenderweise das Lied „Wohin?“ aus Franz Schuberts Zyklus „Die schöne Müllerin“.
Das Konzert endete, wie es begonnen hatte, mit Thomas Blum und den „Baumalleen“ – diesmal allerdings mit der Stadt Wiesbaden als Zielscheibe. Danach war noch lange nicht Schluss – die begeisterten Zuhörer verlangten immer neue Zugaben. Und als die Musiker schließlich ihre Instrumente einpackten, ging die Party auf dem Rhein im milden Abendlicht weiter, bis die letzte Sektflasche geleert war.