Nachbau einer Schiffsmühle – warum? Und warum gerade in Ginsheim?
- Mühlen üben eine große Faszination aus. Besonders, wenn sie voll ausgerüstet sind und sich bewegen. Bestehende ältere Mühlen aller Bauarten haben guten Zuspruch.
- Schiffsmühlen gibt es schon lange nicht mehr auf dem Rhein. Und in ganz Deutschland sind sie sehr rar geworden.
- Das Lebens der Müller und der Mühlburschen zum Ende des 19. Jahrhunderts soll didaktisch dargestellt werden.
- Wissen um diesen für Ginsheim, Mainz und benachbarte Rheinanlieger ehemals wichtigen Erwerbszweig kann vermittelt werden.
- Ginsheim hat eine große Schiffsmühlentradition über mehrere Jahrhunderte hinweg. Von weit her kamen die Bauern nach Ginsheim, um ihr Getreide hier mahlen zu lassen.
- Durch diesen hohen Bedarf lagen bis zu 21 Mühlen gleichzeitig im Strom; zunächst noch im Altrhein, bis in Astheim der Steindamm gebaut wurde, dann im Großrhein.
- Viele Dokumente sind erhalten, die die Besitzverhältnisse darstellen. Die meisten Mühlen hatten mehrere Besitzer. Zum einen, weil dies doch recht hohe Investitionen waren. Zum zweiten verteilten sich die Risiken, denen die Schiffsmühlen ausgesetzt waren: Eisgang, Wellengang, Hochwasser u. ä. verursachten immer mal wieder Schäden bis hin zum Totalverlust.
- Die im Ginsheimer Heimatmuseum im Original erhaltene Mühlburschenverordnung aus dem Jahre 1837 gibt tiefen Einblick in die Arbeitsverhältnisse Mitte des 19. Jahrhunderts.
- Vor Ginsheim lag die letzte Rheinschiffsmühle überhaupt – bis zum Jahr 1934, in dem sie nach Mainz verbracht wurde. Sie war bis 1928 in Betrieb.
- Zahlreiche Ginsheimer können noch heute über ihre Müller-Vorfahren berichten und sind stolz auf diese Vergangenheit.
- Und: im Umkreis von mehr als 30 km gibt keine Mühle mehr, gleich welcher Bauart.