Mord und Totschlag in der Schiffsmühle

Es ist ein schwül heißer Nachmittag, Anfang September 1898. In einer Ginsheimer Schiffsmühle hantieren zwei schwitzende Mühlburschen an den Walzenstühlen. Ein Gewitter zieht auf – der Donner grollt bedrohlich. Plötzlich hören die beiden Burschen einen markerschütternden Schrei, der aus der Nachbarmühle kommt und ihnen das Blut in den Adern gefrieren lässt. Wenig später entdecken sie dort die Leiche eines Müllermeisters, zerquetscht von den Zahnrädern seines Mahlstuhls.

CoverEs ist die erste Leiche, die im kürzlich erschienenen Heimatkrimi „Die Kraft des Stromes“ serviert wird. Es bleibt – so viel darf verraten werden – nicht die einzige. Mörderische Zeiten waren das eben – zumindest in der Phantasie des Autors und Mühlenführers Jochen Frickel. Die Handlung ist natürlich rein fiktiv – real ist aber der sorgfältig recherchierte soziale und wirtschaftliche Hintergrund, vor dem sich das Ganze abspielt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kamen die Schiffsmühlen zunehmend in Bedrängnis, weil sie einerseits mit der Konkurrenz der neuartigen Dampfmühlen zu kämpfen hatten und andererseits dem wachsenden Schiffsverkehr auf dem Rhein im Wege waren. Genügend Konfliktstoff also für eine spannende Krimihandlung.

Der Autor möchte aber nicht nur unterhalten, sondern gleichzeitig auch Wissen vermitteln – zur Heimatgeschichte im Allgemeinen wie zur Geschichte der Ginsheimer Schiffsmühlen im Besonderen. So erfährt der Leser ganz nebenbei, wie die letzte Rheinschiffsmühle – das Vorbild unserer heutigen Museumsmühle – nach Ginsheim kam.

Das Buch ist somit das passende Weihnachtsgeschenk für alle Freunde unserer Schiffsmühle und für jeden historisch interessierten Leser in der Region. Es kann in der Schiffsmühle während der normalen Öffnungszeiten sowie an unserem Stand auf dem Ginsheimer Weihnachtsmarkt zum Preis von 9,80 € erworben werden. Der Reinerlös (nach Abzug der Druckkosten) kommt in vollem Umfang unserem Verein zugute. Weitere Bezugsquellen sind im Internet unter www.frickel-net.de aufgeführt. Dort kann auch eine kostenlose Leseprobe heruntergeladen werden.

Übrigens – wie man hört, arbeiten derzeit zwei weitere bekannte Heimatautoren an neuen Romanen, in denen ebenfalls eine Schiffsmühle das Szenario für geheimnisvolle Vorgänge abgibt. Man darf gespannt sein, zu welchen aufregenden Geschichten sie die besondere Atmosphäre eines Mühlenschiffes inspiriert hat.

Wir – der Verein Historische Rheinschiffsmühle Ginsheim – sehen es als ein besonderes Kompliment an uns an, dass unsere Schiffsmühle auch in den Kreisen der Literaten so viel Beachtung erhält.

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