THW hilft Schiffsmühle

Vieles hat die Schiffsmühle ja schon mitgemacht in den knapp zwei Jahren ihres Bestehens: heißeste Sommertemperaturen, klirrende Kälte, Hochwasser, Hagel und Schlagregen, Eisgang, Stürme und weitere Unbilden der Witterung und Natur. Nun kam eine neue schier unlösbar erscheinende Aufgabe auf die Mitglieder des Schiffsmühlenvereins zu: nach dem mehr als 3-wöchigen Hochwasser hat sich eine Unmenge von Schwemmmaterial vor und hinter dem Steg angesammelt – rund 150 Quadratmeter maß die Fläche an Material bei einer Dicke von bis zu einem Meter. Viele Tonnen schwer war die Mischung aus Schilf und Schlamm, Ästen sowie Baumstämmen und Baumkronen – bis hin zu einem Stammstück von mehr als 1,50 m Durchmesser. Das Ganze hatte sich durch die ständigen Wellenbewegungen so ineinander verhakt und verdichtet, dass es kaum auseinander zu reißen war. Da der Verein sich nach einigen kräftigen, jedoch leider erfolglosen Bemühungen selbst nicht in der Lage sah, dieses ganze Material zu beseitigen, musste er um Hilfe ersuchen.

Unwahrscheinlich schnell und effizient war der THW-Ortsverein Rüsselsheim zur Stelle. Vom ersten Gespräch am Sonntagmorgen (16.6.) dauerte es gerade einmal 4 Stunden bis zu einem Treffen, bei dem sich die Verantwortlichen des THW einen Überblick über die Aufgabe machten. Und nur gut eine Stunde später schon waren neun(!) Ehrenamtliche des THW unter der Leitung des Ortsbeauftragten Günter Steinmüller zur Stelle und haben kräftig angepackt. Gerade zurück von einem Hilfseinsatz in Magdeburg, stellten sie sich ohne Zögern auch dieser Aufgabe.

Mit schwerem Gerät, mit viel Körpereinsatz, mit hoher Kompetenz und darüber hinaus mit einer bewundernswerten Motivation opferten die Männer ihren Sonntag. Mit Seilzügen, Motorsägen, Staken und unter Einsatz eines Motorbootes, das die Bemühungen von der Wasserseite her unterstützte, wurden die ersten Breschen in die Fläche gebrochen. Wie viel Aufwand erforderlich war, geht allein schon daraus hervor, dass ein Stahlseil bei einer Zugbelastung von 1,7 t seinen Geist aufgab. Es musste zusätzlich ein LKW herbeigeschafft werden, der mit einer Seilwinde mit einer Zugkraft von 10 t ausgestattet ist. Erst damit war es möglich, die Insel auseinander zu reißen und das Material zum Ufer hin zu ziehen. Die Inseln waren so dicht, dass sie, wenn auch mit besonderer Vorsicht, auf der schwankenden Fläche begangen werden konnten. Dies war erforderlich, damit die Zuganker befestigt werden konnten.

Bis in den Abend hinein waren die Männer des THW unermüdlich bei der Arbeit. Sie verließen die Schiffsmühle nicht, bevor nicht der letzte Baumstamm zum Ufer gezogen war. Diesen Männern gilt ein ganz großes Lob und der Dank des Schiffsmühlenvereins. Sie wurden zum Abschluss ihrer Unterstützung vom Verein eingeladen, zu einem späteren Zeitpunkt zu einer Sonderführung in die Mühle zu kommen, um anschließend bei einem kleinen Schmaus in der Mühle den Dank noch einmal persönlich in Empfang zu nehmen. Diesen haben sie sich schwer erarbeitet und mehr als verdient.

Nicht unerwähnt soll bleiben, dass auch die Ginsheimer Freiwillige Feuerwehr spontan ihre Hilfe angeboten hatte. Diese braucht nun auf Grund des Ergebnisses der Arbeit des THW nicht mehr in Anspruch genommen zu werden. Der Schiffsmühlenverein ist jedoch dankbar für das Angebot und freut sich, dass er so viel Unterstützung erfahren darf. So sagt der Vereinsvorsitzende Herbert Jack: „Es ist ein schönes Gefühl, in besonderen Fällen eine solche außergewöhnliche Unterstützung zu erfahren. Und all das von ehrenamtlichen Helfern. Das ist unendlich hoch zu bewerten!“

 

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