Hochwasser und die Folgen

Das ungewöhnlich lang anhaltende Rheinhochwasser in diesem Sommer brachte auch für die Ginsheimer Schiffsmühle einigen Ungemach mit sich. Den ganzen Juni hindurch musste die Schiffsmühle für Besucher geschlossen bleiben, weil der Uferweg und der Zugang zum Steg meterhoch unter Wasser standen. Zahlreichen angemeldeten Gruppen mit insgesamt mehr als 250 Personen musste bedauerlicherweise abgesagt werden. Zusammen mit den Ausfällen aus den Eintrittsgeldern der spontanen Besucher summieren sich die Einnahmeeinbußen für den Verein auf weit über 1000 Euro.

Als der Pegel endlich wieder zu sinken begann, zeigte sich das ganze Ausmaß der Schäden, die durch angeschwemmtes Treibholz entstanden waren. Rund um das Schiff hatten sich erneut etliche Bäume und größere Äste verhakt, die nur durch den Einsatz des THW mit einem starken Boot beseitigt werden konnten. Eine besonders lange Weide, die direkt unter dem Steg eingekeilt war, wurde erst am letzten Wochenende mit schwerem Gerät an Land gezogen.

Ein weiterer großer Baum hatte sich so unglücklich zwischen die Dalben und den Schiffsrumpf geschoben, dass das flussseitige Wasserrad blockiert war und die Gefahr bestand, dass bei weiter sinkendem Wasserstand das Mühlenschiff in Schieflage geraten würde. Dieses Problem konnte nur durch den Einsatz eines professionellen Tauchunternehmens behoben werden. Markus Lehr aus Gensingen war am vergangenen Freitag fast zwei Stunden mit der Handsäge unter Wasser zugange, bis das Ungetüm, in mehrere Teile zerlegt, endlich davonschwimmen konnte. Natürlich wurde dieses nicht alltägliche Schauspiel von zahlreichen Vereinsmitgliedern mit Spannung verfolgt. Sie fühlten sich daran erinnert, dass die Rheinmüller früherer Zeiten häufig mit solchen – für sie durchaus existenzbedrohenden – Problemen konfrontiert waren, die sie damals allerdings mit wesentlich bescheideneren technischen Hilfsmitteln zu lösen hatten.

Nun ist die Mühle wieder zugänglich und freut sich jeden Mittwoch, Samstag und Sonntag zwischen 13:30 und 18:00 Uhr auf die Besucher. Die geborgenen Baumstämme, die derzeit noch im Uferbereich lagern, vermitteln dabei vielleicht einen kleinen Eindruck von der Kraft des Stromes.

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