Willi kommt! – Begegnungen und Kultur im Schiffsbauch

WILLI ist ein 100 Jahre altes Binnenschiff, eine sogenannte Péniche. Sie fuhr auf den meisten Flüssen und Kanälen von Westeuropa. Näheres findet man unter
www.historische-binnenschifffahrt.ch.

WilliSeit mehreren Jahren ist WILLI als schwimmendes Museum unterwegs, nachdem es von dem Schweizer „Verein Historische Binnenschifffahrt“ erworben und nach und nach zu einem Veranstaltungsschiff aus- und umgebaut wurde.

Mehrere Parallelen bestehen zwischen diesem Schiff und der Schiffsmühle: beide Projekte wurden und werden in ehrenamtlicher Arbeit geschaffen, betrieben und erhalten. Beide Projekte wurden geschaffen, um der Bevölkerung ehemals verwendete technische Geräte und Anlagen zu zeigen. Und beide Projekte sollen insbesondere den Besuchern zur Verfügung stehen. Somit brauchte der Schiffsmühlenverein keine lange Bedenkzeit, um das Angebot anzunehmen, WILLI für ein paar Tage in unmittelbarer Nähe zu haben und ein gemeinsames Programm auszuarbeiten.

Programm

Sonntag 30.08.2015
bis
Sonntag 06.09.2015
WILLI und die Schiffsmühle sind jeweils von 13:30 bis 18:00 Uhr zur Besichtigung geöffnet
(am 06.09. bereits ab 11:00 Uhr)
Sonntag 30.08.2015
14:00 – 17:00 Uhr
Kaffee, Kuchen und Pianomusik im Schiffsbauch
Dienstag 01.09.2015
19:00 Uhr
Konzert der Musikschule Mainspitze
Eintritt: 6 € (4 €)
Mittwoch 02.09.2015
19:00 Uhr
Krimi-Lesung mit
Helge Weichmann: „Schandgrab“
Eintritt: 5 € (4 €)
Freitag 04.09.2015
19:00 Uhr
Rustikales Buffet im Schiffsbauch
Eintritt: 20 € (17 €)
Samstag 05.09.2015
19:00 Uhr
„Crazy Show“ der Büchner-Bühne Riedstadt
Eintritt: 18 € (16 €)
Sonntag 06.09.2015
14:00 bis 17:00 Uhr
Kaffee, Kuchen und Pianomusik im Schiffsbauch

Der ermäßigte Eintrittpreis (in Klammern) gilt für Mitglieder unseres Vereins.

Nutzen Sie die Gelegenheit, einmal in einen Schiffsbauch einzusteigen, sich die Technik und die Ausstattung zeigen zu lassen und möglicherweise sogar in eben diesem Schiffbauch eine Veranstaltung mitzuerleben.

Der Eintritt einschl. Führung kostet sowohl für WILLI als auch für die Schiffsmühle jeweils 3 €. Ein Kombi-Ticket kann für 5 € erworben werden. Jugendliche von 7 bis 18 Jahre zahlen je 1€ für Schiff und Mühle, Kinder bis 6 Jahre haben freien Eintritt.

Für die Veranstaltungen am 2.,4. und 5. September gilt: Platzreservierungen sind möglich durch den Erwerb von Eintrittskarten in der Schiffsmühle zu den normalen Öffnungszeiten. Alternativ besteht die Möglichkeit, den Eintrittspreis auf das Bankkonto des Vereins unter Angabe der gewünschten Veranstaltung, des Namens und der Telefonnummer zu überweisen.  IBAN:  DE77 5086 2903 0001 9754 93

Für die sonstigen Veranstaltungen und Führungen ist keine Reservierung erforderlich.

Sollte aus Witterungs-, Hoch/Niedrigwasser- oder anderen Gründen eine Veranstaltung nicht durchgeführt werden können, wird dies hier auf der Internetseite und in der Presse veröffentlicht. Bereits bezahlte Eintrittsgelder werden in solchen Fällen in voller Höhe erstattet.

 

 

 

 

 

 

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Weitere Mühlengeräte geholt

Am 17. und 18. Mai fuhren 6 Vereinsmitglieder nach Malkomes in Oberhessen, unweit von Bad Hersfeld. Von dort wurden mehrere Geräte angeboten, die wir uns im Frühjahr bereits angesehen hatten, und die nun ausgebaut und zu unserer Schiffsmühle transportiert wurden. Es handelt sich um recht kompakte Ausgaben eines Plansichters sowie eines Trieurs und um den kompletten Antrieb für eine Sackhebe.

Der Plansichter ist nach dem Handsieb, dem Beutelkasten und dem Sechskanter die vierte Generation von Siebvorrichtungen. Ein solches Gerät war zwar nach unserer Kenntnis nicht in der Vorgänger-Mühle installiert, aber er ergänzt in hervorragender Weise die Innenausstattung unserer Mühle.

Einen Trieur haben wir schon. Aber diese Kurz-Ausgabe lässt sehr gut von außen erkennen, durch welch sinnvolle Erfindung es möglich wird, den Fremdsamen auszusondern. Wir erwägen, diesen Trieur aufzuschneiden, um das Innenleben noch deutlicher zeigen zu können.

Mit dem Wunsch der Installation einer Sackhebe hat sich Norbert Kuhnt schon lange beschäftigt. Ganz begeistert war er, als er in Malkomes die erforderliche Einrichtung vorfand – und diese ausbauen und mitnehmen durfte.

Es wird einige Zeit in Anspruch nehmen, diese Geräte einzubauen. Aber wir haben ja keine Eile und unser Handwerker-Team kann sich die nötige Zeit nehmen. Im Moment ist insbesondere Dietmar Kuster damit beschäftigt, die ca. 200 Ersatz-Kämme für das Königsrad zu schneiden. Aufgrund der Vielzahl der Teile, von denen jedes 18 Schnitte bis zur Fertigstellung braucht, eine schon fast stumpfsinnige Arbeit; aber auch sie verlangt eine präzise Handhabung.

Wir wollen nicht versäumen, dem sympathischen Ehepaar Eider zu danken. Sie haben uns sehr freundlich aufgenommen und die Teile kostenlos zur Verfügung gestellt. Dies fiel ihnen sichtbar nicht leicht, war doch die – allerdings schon seit mehreren Jahres stillgelegte – Mühle Teil ihres Lebens.

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Vertiefte Einblicke in die Mühlentechnik

Unsere Besucher sind jedesmal beeindruckt, wenn sie unsere Reinigungsgeräte, Walzenstühle und Siebeinrichtungen in Aktion erleben können.  Zahnräder, Riemenscheiben und Transmissionen sind in Bewegung – was aber genau im Inneren der Maschinen vor sich geht, bleibt dem Auge meist verborgen.

Zum besseren Verständnis können Sie hier einen Blick in das Innenleben der wichtigsten Geräte werfen und die mechanischen Prozesse anhand von Animationen, kurzen Filmausschnitten und gesprochenen Erläuterungen nachvollziehen. Unser Mitglied Prof. Dr. Hans Holland hat diese Dokumentation erstellt – unter Verwendung von Material, das Ansgar Rahmacher entwickelt hat. Beiden sind wir zu Dank verpflichtet.

Der komplette Film, der rund 9 Minuten dauert, zeigt den gesamten Arbeitsablauf in unserer Mühle. Sie können sich aber auch Ausschnitte davon ansehen – klicken Sie einfach auf das Thema, das Sie interessiert. Viel Spaß beim Anschauen!

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Trauungen und Benefiz-Konzert fallen ins (Hoch-)Wasser

Die Brautpaare haben sich so sehr auf ihre standesamtliche Trauung in der Schiffsmühle gefreut und ihre Verwandten und Freunde dorthin eingeladen. Der Ort der Trauung, die Schiffsmühle, war bewusst ausgewählt, und man hatte sich gefreut. Und jetzt kommt ein unerwartetes Hochwasser, das die Planung durcheinander wirft.

Der Zugang zur Schiffsmühle ist bei einem Stand des Mainzer Pegels bis zu ca. 4,10 m möglich. Am Dienstag um die Mittagszeit zeigte der Pegel schon einen Stand von mehr als 4,80 m an, bei weiterhin steigender Tendenz. Für Mittwoch und Donnerstag werden gar mehr als 5 m prognostiziert. Leider ist nicht zu erwarten, dass diese Marke bis zum Freitag und rund einen Meter sinkt.

06.05.2015 19:45

06.05.2015 19:45

Selbstverständlich können die Paare heiraten – aber an einem anderen Ort, der in Verbindung mit dem Standesamt sicher gefunden wird. Es ist den Paaren zu wünschen, dass dies die einzige unangenehme Überraschung für ihre Ehe ist.

Auch den Schiffsmühlenverein trifft dieses Ereignis recht hart. Insgesamt fünf Gruppen mit zusammen mehr als 100 Teilnehmern haben sich für diese Woche zu Besuch angemeldet und mussten ausgeladen werden. Darunter auch eine Gruppe, die aus Frankreich in unsere Gegend angereist ist.

Weiterhin sollte am Samstagabend ein Konzert des DPS-Trio in der Schiffsmühle stattfinden. Auch dieses musste abgesagt bzw. auf einen späteren Termin verlegt werden. Karten, die bereits im Vorverkauf erworben wurden, behalten je nach Wunsch der Gäste ihre Gültigkeit oder werden zurückgenommen und der bezahlte Betrag wird erstattet. Der neue Termin wird so schnell wie möglich mitgeteilt.

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Feier zur Übergabe

„Mit einer Mühle und einer Frau wird man niemals fertig!“  Mit diesem alten Sprichwort, augenzwinkernd zitiert von Herbert Jack, dem Vorsitzenden des Vereins Historische Rheinschiffsmühle Ginsheim,  begann die Feierstunde zur Übergabe der „fertigen“ Schiffsmühle am 19. April 2015. Zwar liegt das eigentümliche Mühlenschiff schon seit Ende September 2011 vor der Altrheinmündung, und zahlreiche Besucher haben es schon besichtigt. Dennoch waren die letzten Jahre immer noch geprägt von der unermüdlichen Arbeit der ehrenamtlichen Helfer mit dem Ziel, den Innenausbau weiter voranzutreiben und die zahlreichen historischen Gerätschaften  in einen funktionsfähigen Zustand zu versetzen.  Nicht ohne Stolz konnte Jack jetzt vermelden, dass der selbst gesetzte Anspruch des Vereins, eine voll betriebsbereite Schiffsmühle auf dem technischen Stand von 1900 zu zeigen, erfüllt ist – auch wenn, schon aus hygienischen Gründen, hier kein Mehl mehr produziert wird.

Ein Grund zum Feiern also, zu einem Rückblick auf das bisher Geleistete und auf die historische Bedeutung des Mühlenwesens für Ginsheim, aber auch zu einem mahnenden Ausblick auf die zukünftigen Herausforderungen.  So wies der ehemalige hessische Ministerpräsident Roland Koch, der in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Stiftung Flughafen das Projekt maßgeblich gefördert hatte, in seinem Grußwort auf die Verantwortung künftiger Generationen hin, das nunmehr Geschaffene nachhaltig zu sichern und zu bewahren.  Auch Richard von Neumann, Bürgermeister der Stadt Ginsheim-Gustavsburg, machte in seiner Ansprache deutlich, dass öffentliche Mittel zur Erhaltung der Museumsmühle nicht zu erwarten seien und die Betreiber weiterhin auf private Initiative und freiwillige ehrenamtliche Tätigkeit setzen müssen.

Zuvor hatte Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Rupprecht vom GPR Rüsselsheim in seiner Festrede den weiten Bogen gespannt  zwischen der Arbeitsweise einer wassergetriebenen Mühle und der Funktion des menschlichen Herzens.  Er betonte die enge Verbindung von Herz und Seele, wie sie auch in zahlreichen Redewendungen und im Volksgut, bis hinein in die Mühlenromantik, zum Ausdruck kommt. Die lockere Feierstunde wurde umrahmt von den Darbietungen eines vielseitigen Bläserquintetts, bestehend aus Solisten des Mainzer und des Wiesbadener Theaterorchesters.

Bei herrlichem Frühlingswetter konnte die Besucherschar anschließend am Rheinufer gemütlich weiter feiern. Wegen des unerwartet  großen Andrangs waren allerdings bereits am frühen Nachmittag alle Steaks, Bratwürste und auch das beliebte Schiffsmühlenbrot restlos ausverkauft. Die Gäste blieben dennoch gerne sitzen und ließen es sich bei einem  Bier oder einem Glas Wein und den populären Melodien des Evangelischen Posaunenchors Ginsheim gut gehen.

Mehr als 500 Besucher wollten zudem an diesem Tag auch die Schiffsmühle von innen besichtigen – eine echte Herausforderung für ein halbes Dutzend Mühlenführer, die die Massen im 20-Minuten-Takt durch die engen Gänge schleusen mussten. Viele äußerten den Wunsch, zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu kommen, wenn es etwas ruhiger zugeht.

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